Post vom Judo-Austria-Präsidenten Martin Poiger höchstpersönlich. Der „Presidential Letter“ im Detail:

Liebe Judo Austria Familie,

trotz Zuversicht können wir aktuell nicht über große Öffnungsschritte berichten. Nach einem Jahr Pandemie mit viel Auf und Ab ist der Zeitplan für die Rückkehr auf die Judomatte für den Breitensport weiterhin ungewiss. Dank eurer Disziplin und Geduld hat sich der Judosport bisher in jeder Hinsicht vorbildhaft verhalten. Es gab weder negative Meldungen noch große Clusterbildungen. Dennoch fällt es mit der nach wie vor fehlenden Perspektive den Vereinen zusehends schwerer, die Motivation aufrecht zu halten.

Auch wenn es immer wieder zerschlagene Hoffnungen auf baldige Öffnungsschritte gab, ist die langsam steigende Impfrate ein Hoffnungsschimmer. Bis zum Re-Start ersuche ich euch weiterhin um Geduld und Zuversicht. Der längste Teil ist bereits geschafft und wir dürfen nicht aus den Augen verlieren, dass wir im Sport im Vergleich zu anderen Bereichen wie Kunst/Kultur bereits etwas mehr Handlungsspielraum haben.

Eine wesentliche Rolle spielen die FunktionärInnen und TrainerInnen. Nur durch ihr Engagement ist ein starkes Comeback für den Judosport möglich. Gerade deshalb liegt uns der Dialog mit den Vereinen besonders am Herzen. Am kommenden Samstag veranstalten wir zum zweiten Mal einen virtuellen „Runden Tisch“, um die Anliegen an der Basis zu hören und den Austausch mit euch zu suchen.
Bei unserem ersten virtuellen Treffen gab es Ideen für Online-Workshops für unsere Mitglieder. Diesen Vorschlag haben wir aufgegriffen und eine ÖJV-Online-Offensive im März gestartet. Bereits seit Anfang des Monats bieten wir zweimal wöchentlich Seminare zu unterschiedlichen Themen rund um den Judosport. Die Anmeldezahlen und das Feedback übertreffen unsere Erwartungen und wir sind bereits in der Planung für eine Fortsetzung im April.

Als Vollkontaktsport ist unsere Ausgangslage im Vergleich zu Outdoorsportarten naturgemäß schlechter, trotzdem ist es uns wichtig, Teil der österreichischen Sportfamilie zu sein. Wir werden daher als Judo Austria keine öffentlichen Statements gegen aktuelle Maßnahmen oder einzelne Sportarten bzw. Verantwortliche richten.

Natürlich sind wir laufend mit dem Sportministerium und Sport Austria in Kontakt. Der Judosport genießt durch sein professionelles, weil unaufgeregtes, Verhalten eine angesehene Stellung. Alle aktuellen Informationen über Öffnungsschritte bzw. alternative Trainingsmöglichkeiten, wie aktuell outdoor, werden zeitnah an euch kommuniziert. Unser Büro steht jederzeit für Fragen rund um die aktuellen Rahmenbedingungen, Präventionskonzepte oder NPO-Fonds-Einreichungen zur Verfügung.

Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen Vereinen bedanken, die trotz dieser zermürbenden Zeit den Mut nicht verlieren und mit unterschiedlichsten Initiativen weiterhin aktiv bleiben. Die Planungen für die große Judo-Austria-Kampagne sind längst angelaufen. Neben einem ersten Start im Frühjahr setzen wir auf eine breite Ausrollung der Mitgliederwerbung im Herbst. Ob wir die Österreichischen Meisterschaften wie geplant noch im Frühsommer ausrichten können, wird in der nächsten ÖJV Vorstandssitzung im April entschieden. Mit unseren Top-AthletInnen blicken wir mit Spannung auf die Olympischen Spiele, die mit Sicherheit ganz Judo Austria vor die Bildschirme locken werden. Bereits dieses Wochenende geht die IJF-World-Tour mit dem Grand-Slam-Turnier in Tiflis weiter, ab Freitag live auf ORF Sport+. 9 ÖJV-Judoka sind in Tiflis am Start, vier davon sind gesetzt (Michi Polleres, Magda Krssakova jeweils als Nummer 3, Berni Graf und Stephan Hegyi als Nr. 5).

Ich würde mich freuen, euch am Samstag beim virtuellen „Runden Tisch“ begrüßen zu dürfen.

Mit sportlichen Grüßen, Martin Poiger, ÖJV-Präsident